In der Zeit um 810 wurde in Meldorf die erste Kirche in der Region Dithmarschen gebaut. Zu dieser Zeit war Meldorf
wahrscheinlich Hauptversammlungsort der Dithmarscher. Das Stadtrecht erhielt Meldorf 1265, verlor es aber 1599 -
mit dem Ende der Bauernrepublik - wieder. Details dazu siehe Hemmingstedt - Dusenddüwelswarf.
Das Wahrzeichen der Stadt Meldorf (Stadtrecht wieder seit 1869) ist der Meldorf Dom, so bezeichnet wegen
seiner imposanten Erscheinung. Denn einen Bischofssitz gab es in Meldorf nie. Der "Dom" wurde 1250-1300 als
Hauptkirche der Dithmarscher Bauernrepublik erbaut. Sein Siegel war gleichzeitig auch das der Bauernrepublik.
Seine heutige Außengestalt erhielt der Dom nach einem großen Brand im Jahr 1866. Die mittelalterliche
Innengestaltung ist im wesentlichen erhalten geblieben und sehr sehenswert.
Dom vor dem Brand im Jahre 1866, Foto eines alten Stiches im Meldorfer Landwirtschaftsmuseum.
Seit der Gebietsreform im Jahre 1970 wurden die beiden Kreise Süder- und Norderdithmarschen zusammengelegt und Heide Kreisstadt
des Kreises Dithmarschen. Als Ausgleich für den Verlust als Kreisstadt blieb das Amtsgericht Meldorf erhalten.
Auch Sehenswert:
das Dithmarscher Landesmuseum,
hier finden sich zwölfhundert Jahre Vergangenheit von Details über die Geschichte des Deichbaus und den "Swinschen Pesel"
bis hin zur Neuzeit mit Friseur-Salon, Arztpraxis und Tante-Emma-Laden aus den 1950-er Jahren.
Der Swinsche Pesel war das Wohnzimmer des Landvogts Markus Swin, in dem er auch Gericht hielt.
das Schleswig-Holsteinisches Landwirtschaftsmuseum,
aufgeteilt in die Bereiche
- historischer Landwirtschafts-Maschinen,
- dem Dithmarscher Bauernhaus,
- dem Rosengarten mit einer Sammlung alter Rosen.
die historische Handweberei,
untergebracht im über 500 Jahre alten Pastorat. Hier wird heute auf uralten Handwebstühlen gewebt und in Handarbeit
Jacquard-Stoff und auch Töpferwaren hergestellt.
die historische Altstadt,
einerseits um den Markt, der den Dom umschließt, andererseits im Burgviertel, sowie den vom Markt abgehenden
Straßen. Details kann man bei einer kulturhistorischen Stadtführung erleben, die von der Touristinformation
(am Nordermarkt 10) ausgerichtet wird.
Wanderungen in Meldorf und am Neuen Meldorfer Hafen:
Wanderung nach Helmsand:
- Wanderung 1 - Auf einem alten Deich von Elpersbüttel nach Helmsand:
(Anfahrt)
Strecke: 8km (hin und zurück), Zeit 2 Stunden
Vom alten Winterdeich der bis an die Küste führt hat man einen herrlichen Ausblick über die Weite der Marschen.
Direkt am Meer zeigt sich die Schönheit der Wattensee, egal ob Ebbe oder Flut. Helmsand selbst ist zum Teil
Vogelschutz-Gebiet. Die entsprechend geschützten Bereiche sind markiert und gesperrt.
Vom Parkplatz der Badestelle Elpersbüttel gehen wir über den Deich und wandern an der "Waterkant" bis zum Abzweig,
der uns rechts an die Spitze von Helmsand führt. Helmsand selbst ist zum Teil Vogelschutz-Gebiet. Die entsprechend
geschützten Bereiche links des geteerten Weges (mit Lorenschienen aus den Zeiten des Dammbaus?) sind markiert und
gesperrt. Nach rechts, aufs Wattenmeer oder das glänzende Schlick bei Ebbe, bieten sich schöne Ausblicke über neu
entstehendes Land, Buhnen und ersten Bewuchs von salzresistenten Gräsern. Für Fotos der untergehenden Sonne ein schöner
Vordergrund...Zurück überqueren wir am Ende von Helmsand den Deich und gehen auf der Landseite zurück. Direkt am
Fuße des Deiches befindet sich eine Schutzhütte für Picknicks, Zigarettenpausen o.ä. geeignet.
Der Landweg zurück erlaubt stellenweise Ausblicke auf das Kronenloch des Speicherkooges, ein ebenfalls ausgewiesenes Vogelschutz-Gebiet.
Vom Parkplatz am Neuen Meldorfer Hafen gehen wir die Treppen hoch zum Deich und unten am Wasser entlang in nördlicher
Richtung. Nach etwa 2km, erkennbar an den Fahnen auf dem Deich oder dem DLRG-Rettungswagen am Strand, passieren wir
die Badestelle Nordermeldorf. Hier kann man in der Saison am Kiosk Pause machen und sich stärken.
Wir folgen dem Deich weiter und wandern die restlichen etwa 3km bis hinter einem Trennzaun oben vom Deich aus der
Strandpavillon und dessen Parkplatz sichtbar wird. Auch im Strandpavillon kann man pausieren und recht nett essen
oder Kaffee trinken und Kuchen essen.
Wenn wir vom Strandpavillon auf dem Deich zurückgehen, sehen wir auf das Wöhrdener Loch, ebenfalls ein durch den
Speicherkoog entstandenes Feuchtbiotop. Koniks, wildlebende, robuste Pferde halten hier die Landschaft frei von
unerwünschtem Bewuchs wie Büschen und Bäumen. Eine Aussichtspunkt inform einer Beobachtungskabine, lädt
zur Betrachtung der Vogelwelt ein. Man kann hier laut Informationen des NABU alle europäischen
Entenarten beobachten sowie zahlreiche Limikolen wie der Dunkle Wasserläufer, der Große Brachvogel oder
die Pfuhlschnepfe. Vielleicht ein kleiner Abstecher den Deich hinunter und über den Zaun?
An der Straße unten, unmittelbar hinter dem Deich, kommen wir wieder am Kiosk "Nordermeldorf" vorbei. Bald darauf
wird der Blick frei auf eine offene Wasserstelle ebenfalls reich an Wasservögeln. Bald darauf erreichen wir den
Parkplatz der Surfer am Meldorfer Hafen und wiederum einen Kiosk. Letzte Chance auf eine Stärkung vor der Rückfahrt.
- Wanderung 4 - Tante Ruths Siebenbrückenweg:
Strecke: ca. 8 km, Zeit: ca. 2 Stunden
Der Weg ist gut ausgebaut und für Kinderwagen geeignet.
Wir starten direkt von der Marschstr. 25 und gehen in Richtung des Bahnüberganges. Nach etwa 1km, hinter dem Bahnübergang,
rechts führt der ausgeschildete Kirchsteigweg in Richtung Kläranlage. An der Einfahrt zur Kläranlage biegen wir links ab,
weiter dem Kirchsteigweg folgende, der uns nach einem weiteren Kilometer ins Zentrum von Wolmersodrf bringt. An der
"Freiwilligen Feuerwehr" stoßen wir auf den Westerfeldweg, dem wir ein paar Schritte bis zur Hauptstraße in Wolmersdorf
folgen.
Nach einigen Schritten rechter Hand auf die Hauptstraße einbiegen, dann wieder nach links in den Mühlenweg. Nachdem
wir auf dem Mühlenweg letzte Gehöft rechts passiert haben, geht es nach etwa 300m an der nächsten Wegkreuzung links ab.
Die geradeaus führenden Feldwege enden alle in Sackgassen, wer sie probieren möchte, muss später wieder zurück.
Links abgebogen folgen wir dem Weg weiter bis zum nächsten T-Stück. Geradeaus sehen wir einen baumumwachsenen Teich.
Wir biegen links ab in den Grenzweg und folgen ihm bis zur Österstraße (B431), in die wir nach links, zurück Richtung
Meldorf, einbiegen. Dann biegen wir links in die Marschstraße ein und folgen hinter dem letzten Haus einem Weg rechts
in die Kleingartenanlage, die wir am Ende verlassen und wieder links abbiegen. Nach kurzer Zeit erreichen wir eine
Gabelung, der wir nach rechts folgen. Unser Weg verläuft nun durch ein kleines Wäldchen parallel zur Marschstraße.
Am Ende des Fußweges erreichen wir den Döseweg, der uns nach wenigen Metern nach links wieder auf die Marschstraße
und damit zum "Endspurt" nach Hause bringt.
Mögliche Abkürzung von ca. 1km:
Der Hauptstraße in Wolmersdorf (Punkt "B") nach links folgen. Hinter der Firma Binckebank
- Fleischwarenfabrik mit Werksverkauf - links in den Grenzweg abbiegen.